Tipps und Tricks

Was tun, wenn er zu kurz ist …
der Faden beim Kreuzanschlag

Nun, wer immer jetzt über merkwürdige Suchanfragen hier gelandet ist wird enttäuscht sein: Es geht hier ums Stricken, ausschliesslich ums Stricken.

Bestimmt geht es euch wie mir und ihr habt eure bevorzugte Methode, die Maschen anzuschlagen? MeFür mich ist das der Kreuzanschlag, oder auf Englisch Long Tail Cast-On. Das ist die Methode, die ich von meiner Mutter gelernt habe und wenn nichts anderes angegeben wird, mache ich immer den Kreuzanschlag.

Da ich von jeher sehr fest stricke, mache ich den Anschlag über 2 Nadeln und ziehe nachher eine raus, so wird die Kante schön elastisch. Der Kreuzanschlag ist ohnehin schön stretchig, aber ich tue mich schwer, die erste Reihe abzustricken, wenn ich nur über eine Nadeln anschlage. Und tatsächlich habe ich den Anschlag auch so in gelernt, sowohl meine Mum als auch die Handarbeitslehrerin in der Schule haben es so gezeigt. Bis ich vor ca. 15 Jahren begann, im Internet über Stricken zu lesen, kam ich übrigens gar nicht auf die Idee, dass man Maschen auch ANDERS anschlagen könnte. Ich hab’s so gelernt und fertig, haha.

Mittlerweile weiß ich es natürlich besser, für jeden Zweck gibt es eine oder mehrere Anschlagsmethoden. Vor einiger Zeit kaufte ich mir zu dem Thema sogar das ausserordentlich empfehlenswerte Nachschlagewerk „Anschlagen und Abketten – Der perfekte Start und Abschluss für jedes Strickprojekt“ von Leslie Ann Bestor und ich habe schon viele der darin gezeigeten Techniken verwendet, je nach Projekt.

Aber dennoch liegt mir der Kreuzanschlag am Herzen, er ist immer noch meine bevorzugte Methode beim Stricken  on Pullovern und Jacken. Das einzige Problem, das hier sicher viele Strickerinnnen mit mir teilen, ist die Aschätzung der benötigten Fadenlänge. Bestimmt haben viele von euch schon dasselbe Desaster erlebt: Man muss hundert und mehr Maschen anschlagen und bei den letzten 10 stellt man fest, dass der Faden nicht reicht. Wenn euch das schon passiert ist, wisst ihr, wie es sich anfühlt – meh.

Ihr könnt das vermeiden, indem ihr mit zwei Fäden anschlagt. Entweder nimmt man ein zweites Knäuel dazu oder man nimmt das andere Fadenende vom Arbeitsknäuel (also einmal von aussen und einmal von innen). So ist der „Schwanz“ nie zu kurz und ihr erlebt nicht gleich zu Beginn des Strickstücks die erste Frustration. Ok, man muss nachher zwei Garnenden mehr vernähen, aber für mich ist es das wert, denn nichts ist schlimmer, als schon ribbeln zu müssen, bevor man überhaupt richtig angefangen hat zu stricken.

Hier noch ein weiterer Tipp, wenn ihr viele Maschen anschlagen müsst. Wenn ihr auch so schlecht im Zählen seid, wie ich und ständig mit der Maschenzahl durcheinander kommt, setzt Maschenmarkierer oder hängt Schlaufen aus Garnresten in regelmässigen Abständen in den Anschlag ein, z.B. alle 10 oder 20 Maschen. Das erleichtert das Zählen vor allem bei langen Anschlägen ungemein und ihr könnt die Markierer beim Abstricken der ersten Reihe ganz einfach wieder rausnehmen und fertig.

Frohes Stricken wünscht Euch

Ingrid

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